Christin, Michael, 17.03.2019
Um mit dem Wohnmobil nach Irland zu gelangen, nehmen wir immer die sogenannte Landbridge. Das heißt, wir nehmen ab Frankreich eine Fähre nach England. Zwei mögliche Fährverbindungen stehen uns zur Auswahl: Calais - Dover oder Dünkirchen (Dunkerque) - Dover. Welche wir letztendlich nehmen, ist vom aktuellen Preis abhängig. Die Überfahrt ist mit ca. 1 1/2 Stunden recht kurz.
Der Anblick der Kreidefelsen weckt in uns immer ein heimeliges Gefühl. Von Dover aus geht es einmal quer durch England auf der M18. Wer mag legt unterwegs noch einen Zwischenstopp ein. Vielleicht am sagenumwobenen Stonehenge? Unser Weg führt uns an die Westküste Wales' in den kleinen Ort Pembroke. Für uns ideal. Die Fähre, die Isle of Inishmore, setzt nur zweimal am Tag nach Rosslare, Irland, über: 2:45 und 14:45. Der Parkplatz am Hafen ist groß genug um dort mit unserem Sprinter bequem zu stehen. Die Überfahrt dauert ca. 4h. Wir waren bisher vier Mal in Irland und hatten davon dreimal eine stürmische Überfahrt. Je nach Lust und Laune reisen wir auf dem gleichen Weg zurück oder setzen von Nordirland nach Schottland über und fahren von dort aus nach Dover. Die Fährverbindung von Larne oder Belfast nach Cairnryan oder Troon ist wesentlich kürzer aber nur selten ruhiger.
Möchte man Großbritannien auf seiner Reise nach Irland komplett auslassen, muss man die Fähren vom französischen Cherbourg oder Roscoff nach Rosslare nutzen.
Alle genannten Verbindungen transportieren auch Hunde. Diese müssen dabei im Auto oder in einem Zwinger bleiben, weshalb wir die 17-stündige Überfahrt direkt aus Frankreich nicht nutzen.
Ausgehend vom ersten Teil unseres Reiseberichtes: Wenn man sich so wie wir auf den Wild Atlantic Way konzentriert, dann sind folgende Plätze und Orte empfehlenswert. Unbedingt sollte die Dingle Halbinsel besucht werden. Allein dort könnte man einen ganzen Urlaub verbringen. Es lohnt sich ein Besuch am 5km langen, ins Meer ragenden Inch Beach und des Küstenörtchens Dingle. Dort wartet nicht nur der berühmteste Delfin, Fungie, sondern auch kleine, belebte Gassen, bunte Häuser und man kann eine Kajaktour in der Dingle Bay machen. Von Dingle aus empfiehlt es sich einen Abstecher über den Connor Pass zu machen. Mit seinen 456m ist der Connor Pass die höchste Passstraße in Irland und man hat einen fantastischen Blick über die Dingle Peninsula und die Brandon Bay. Weiter sollte man den Slea Head Drive mit dem Dunmore Head und das Gallarus Oratory gesehen haben.
Auf dem Weg in Richtung Norden sollte man einen Besuch bei den beeindruckenden, 214m hohen Cliffs of Moher und dem Burren nicht versäumen. Hier sollte man sich des jungsteinzeitliche Grab Poulnabrone Dolmen und das Caherconnell Ringfort ansehen. Nördlich der Karstlandschaft liegt der ehemalige Fischerort Galway, mit einer romantischen Geschichte und dem traditionellen, irischen Hochzeitsring.
Irland hat neben den hier beschriebenen noch viele weitere Sehenswürdigkeiten, welche ihr neben Tourvorschlägen durch ganz Irland im Reiseführer von Werner Rau findet.
Sobald der nächste Teil unseres Irland-Reiseberichtes geschrieben ist, werden wir diesen Abschnitt entsprechend erweitern.
Nein, es ist meistens überhaupt kein Problem Campingplätze zu finden. Dabei handelt es sich oft um kleine Plätze oder bspw. auch um Campingplätze für Mobilheime, welche in Irland sehr verbreitet sind. Ein Platz für euer Wohnmobil oder Camper ist eigentlich immer frei. Die Ausstattung kann sehr unterschiedlich sein. Von zugigen Duschen in Killarney bis hin zu bester Ausstattung in Tralee, gibt es eigentlich alles. Ist man auf dem Wild Atlantic Way unterwegs, finden sich alle paar Kilometer Campingplätze in schönster Lage am Meer.
Wohnmobil-Stellplätze wie man sie aus Mittel- und Südeuropa kennt, findet man eher selten. Uns ist in den Regionen die wir in Irland bisher besucht haben lediglich der Hafen von Galway bekannt, wo man gegen Gebühr für 24h stehen kann. Es gibt Stromanschlüsse und Mülleimer, eine Entsorgung von Grau- oder Schwarzwasser ist nicht möglich. Da wir hier allerdings das letzte Mal 2011 waren, sind diese Angaben ohne Gewähr.
Aber es gibt etwas zu beachten: reist man im Winter nach Irland, haben die meisten Campingplätze geschlossen. Ist man auf Campingplätze angewiesen, sollte man sich vorher erkundigen welche Plätze geöffnet haben. Hierzu können wie wiederum den Reiseführer von Werner Rau empfehlen. Auf unserer Wintertour 2018/ 2019 im Raum Cork/ Dingle haben wir nur einen geöffneten Campingplatz in Galway und in Cork recherchieren können.
Offiziell ist das wilde Campen, wie fast überall in Europa, verboten. Ob auf Stränden, an Häfen oder an Seen, wir haben mit unserem LT (ohne Allrad), unserem Sprinter 4x4 und unserem Jeep immer ein schönes Plätzchen gefunden, um in der Natur über Nacht zu parken.
Es schadet nie zu fragen!
Wollt ihr an einem Strand oder Strandparkplatz neben einem Pub übernachten, dann geht doch dort eine Kleinigkeit essen und Trinken und fragt einfach, ob ihr dort übernachten könnt. Wollt ihr irgendwo am Wegesrand in der Nähe eines Gehöftes übernachten oder seht ihr direkt einen Bauern der mit seinem Trecker übers Feld fährt, dann fragt ihn einfach. Vielleicht könnt ihr ja auch auf dem Hof direkt frische Eier fürs Frühstück kaufen.
Dennoch ist es zum Teil recht schwierig, da einige Parkplätze mit einem Höhenbalken (meist 2m oder 2,1m) abgesperrt werden. Für Wohnmobile oder größere Camper gibt es kein Durchkommen. Diese Höhenbalken wurden nicht angebracht weil die Iren keine Touristen mögen, sondern weil sie unterbinden wollen, dass sich die Tinker, oder auch Traveller genannt – also das „fahrende Volk“ - hier nieder lassen. Weiter gibt es auch immer mehr Plätze mit einem gut lesbaren "no overnight parking".
Es geht nichts über vernünftiges Kartenmaterial. Um schöne Straßen und Plätze abseits der Hauptstraßen zu finden, nutzen wir genauso wie in Norwegen hauptsächlich analoges Kartenmaterial. Für Dingle diese und diese und bspw. für Beara diese und diese Karte von OSI. Hier sind alle Wege bis zu den kleinsten Tracks eingezeichnet, Campingplätze, Parkplätze und Wanderwege.
Möchte man eher einen Überblick über ganz Irland bzw. eine Karte zur groben Tourenplanung, dann empfiehlt sich diese hier.
Wenn ihr noch nicht in Irland wart und euch einen Überblick über Sehenswürdigkeiten machen wollt oder fertig ausgearbeitete Touren fahren wollt um möglichst viele der touristischen Ziele abzufahren, können wir euch abermals den Reiseführer von Werner Rau oder auch den Reiseführer der Womo-Reihe empfehlen. Beide ermöglichen einen guten Einblick in dieses wunderschöne Land und man hat kaum Aufwand mit der Reiseplanung, orientiert sich an den beschriebenen Strecken und kann die gezeigten Stellplätze nutzen.
Beide Reiseführer beschreiben auch kleinere Wanderungen. Deutlich geeigneter zur Planung von Berg- und Küstenwanderungen, unter Berücksichtigung von Schwierigkeitsgraden, ist wie immer der Wanderführer von Rother.
Frisches Wasser bekommt man natürlich auf jedem Campingplatz, wenn man darauf übernachtet. Schwieriger gestaltet es sich jedoch einen Campingplatz zu finden, der einem frisches Wasser, gegen einen kleinen Betrag, überlässt. Wir haben weder in Irland noch in England einen Campingplatz gefunden, der dazu bereit war. Die offizielle Aussage lautete: „Das dürfen wir nicht machen. Das ist uns verboten“.
Also was tun, wenn man lieber freistehen möchte?
Man kann an Tankstellen oder Visitor Centern höflich nachfragen oder begibt sich an den vielerorts antreffenden Häfen oder Strandbädern auf Wassersuche. Wir haben damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Im Notfall bekommt man in jedem Supermarkt Wasser, bspw. In 5l-Flaschen.
Mit welcher Wasserqualität kann ich rechnen?
Die Wasserqualität ist in Irland sehr unterschiedlich. Auf Campingplätzen bekommt man natürlich immer Trinkwasser, das ist kein Problem. An Häfen, Tankstellen oder öffentlichen Einrichtungen sollte man ggf. nachfragen oder nach Kennzeichnungen Ausschau halten. Je nach Region ist das Trinkwasser mal mehr oder weniger mit Chlor versetzt und manchmal ist es auch offensichtlich ungenießbar.
In Irland kann man sein Abwasser und seine Chemietoilette ausschließlich auf Campingplätzen entsorgen, zumindest haben wir an der Westküste und im Norden, also entlang des Wild Atlantic Way, keine Entsorgungsstationen, wie wir sie aus Skandinavien kennen, gesehen.
Ähnlich gestaltet es sich mit dem Müll. Größere Mülltüten bekommt man ausschließlich auf Campingplätzen oder offiziellen Müllsammelstellen entsorgt - letzteres haben wir an der Westküste auch selten gesehen. Kleinere Mülltonnen sind ebenfalls rar, ausschließlich in größeren Ortschaften findet man diese.
Irland hat ein Müllproblem, denn es gibt kein funktionierendes Müllsammelsystem. Die Entsorgung am Straßenrand oder im Meer ist leider weit verbreitet - leider. Wenn ihr ab und zu auf Campingplätze zum Entsorgen fahrt und ausreichend Stauraum für euren Müll habt, ist das kein Problem. Seid ihr im Winter unterwegs, wo kaum Campingplätze geöffnet haben oder wollt ihr ausschließlich frei stehen, helfen euch folgende Tipps:
Üblicherweise übernachten wir einmal wöchentlich auf einem Campingplatz, um alles zu entsorgen und die Wassertanks zu füllen.
Eine wirklich gute Anlaufstelle sind größere bzw. offizielle Strände. Hier findet man sehr oft öffentliche Toiletten. Auch hat eigentlich jede Tankstelle eine Toilette. Weiterhin hat sich auch immer ein Besuch des örtlichen Supermarktes bewährt, hier findet man auch immer eine Toilette und man kann dies gleich mit einem Einkauf verbinden. Eine weitere Möglichkeit ist z.B. der Visitor Center eines Nationalparks, vielleicht auch in Verbindung mit dem Besuch in der Kantine.
Kann ich die grüne Insel auch mit meinem Hund besuchen? Wie läuft das mit der Fähre?
Ein ganz klares Ja! Wir waren mit Einstein insgesamt 3 mal in Irland. Wir hatten jedesmal eine wunderschöne Zeit. Einstein konnte nach Herzenslust buddeln und flitzen.
Ihr habt mehrere Möglichkeiten nach Irland zu reisen. Zum einen die Route über England, die oben beschriebene "landbridge", zum anderen gibt es einen direkten Weg vom französischen Festland aus.
Erst seit dem 02. 2001 kann man seinen Hund überhaupt mit nach Irland in den Urlaub nehmen. Nochmals vereinfacht wurden die Bestimmungen am 29.12.2014. Seit dem gilt die EU-Verordnung Nr. 576/2013 über die Verbringung von Heimtieren. Das vereinfacht die gesamte Situation ungemein. Reist man mit seinem Vierbeiner aus Deutschland oder einem anderen EU-Land ein, dann gelten folgende Bestimmungen:
Sind diese drei Bedingungen erfüllt, könnt ihr problemlos am Fährhafen einchecken.
Irland hat strikte Regelungen, welche die Einreise für bestimmte Hunderassen untersagen. Dieses Verbot bezieht sich nicht nur auf spezifische Züchtungen, sondern auch auf Hunde, die diesen vom Aussehen her ähneln. Da bei Nichtbeachtung heftige Strafen drohen, sollten Halter der folgenden Rassen aufpassen:
Wie sich die Einreise mit Hund nach dem Brexit, am 29.03.2019, gestaltet, ist noch nicht abzusehen. Sobald es darüber neue Informationen gibt, werden wir diese Seite aktualisieren.
Ist Irland für größere Fahrzeuge wie LKWs oder große Wohnmobile geeignet?
Natürlich geht alles. Irgendwie.
Man kann in Irland sicher den größten Teil der Straßen befahren, die Höhe und die Länge ist dabei eher selten oder nie ein Problem, aber die Straßen in Irland sind verdammt eng. Ich empfinde es mit unserem 7m langen und 2m breiten Sprinter 4x4 Kastenwagen als gerade noch gut fahrbar. Aber wir waren mit ihm ja auch schon in den Westalpen unterwegs und im Vergleich zur Auffahrt zum Forte di Pramand ist eigentlich alles andere entspannt. Bei 2m Breite kann ein entgegenkommender Pkw meistens noch passieren. Kommt ein Reisebus entgegen steht dann aber fest, wer zur nächsten Haltebucht rückwärts zurück fährt. Mit einem breiteren Fahrzeug würde ich Straßen wie den Slea Head Drive oder den Ring of Beara, eigentlich alle kleineren Küstensträßchen nicht fahren wollen und genau die machen für uns den Reiz an Irland aus.
Wir hoffen alle eure Fragen zur Reise mit eurem Camper oder Wohnmobil nach Irland sind beantwortet. Solltet ihr weitere Infos benötigen oder noch Fragen offen sind, lasst es uns wissen und wir nehmen die Punkte mit auf.
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